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Bormanndenkmal an der Bärentalturnhalle

Bormanndenkmal Döbeln

Bormanndenkmal - im Hintergrund die
Bärentalturnhalle

Am 13. Mai 1889 erhielt der Stadtrat zu Döbeln folgende Zuschrift:

„Der ergebenst unterzeichnete Ausschuß erlaubt sich, an den geehrten Stadtrat das Gesuch zu richten: „Derselbe wolle die Aufstellung eines dem Andenken des am 23. April 1888 verstorbenen Turnlehrers Adolf Bormann gewidmetem Densteins auf dem früheren Kinderturnplatze an der Bachschänke unter den Eichen des sogenannten Tic gütigst gestatten.“ Über die Veranlassung zu dieser Denksteinerrichtung, sowie über die projektierte Ausführung derselben und die Wahl des Platzes haben wir Näheres in beifolgender Denkschrift niedergelegt, um deren Beachtung wir freundlichst bitten.

Der Ausschuß für das Bormanndenkmal. Emil Thallwitz, Vorsitzender
 

Dieser  Antrag  wurde  am  14. Mai   bedingungsweise   genehmigt,  und   am  27. Oktober 1889 wurde der Denkstein auf dem Sommerturnplatz an der Bachschänke enthüllt und geweiht. In der erwähnten Denkschrift erfahren wir über die Schaffung des Denkmals das Folgende: Als in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts das bis dahin angefeindete und verfolgte Turnen wieder zu Ehren kam, wurde auch in Döbeln durch die städtischen Behörden und hauptsächlich auf Anregung des Archidiakonus Heubner eine städtische Kinderturnanstalt ins Leben gerufen und ein Stück Land an der Bachschänke am 24. Juni 1844 als Turnplatz eingeweiht.

Drei Jahre lang lag der Turnunterricht in verschiedenen Händen, bis eine Lehrerstelle mit der Bedingung ausgeschrieben wurde, daß etwaige Bewerber sich für den Turnunterricht eignen müssten, und so fiel die Wahl auf den bisheri-

gen Turnlehrer in Penig Adolph Bormann, der am 8. Februar 1847 sein Amt in Döbeln antrat und 29 Jahre lang treulich verwaltete. Er war für sein Amt besonders geeignet. Trotz vielfacher Anfechtungen gewann er immer mehr Freunde für die Turnsache. Tausende von Knaben und Mädchen haben unter Bormanns begeisternder Führung geturnt, und auch dem Vereinsturnen schenkte er seine Aufmerksamkeit.  Bormann hat den Platz hinter der Bachschänke zu einem Turnplatze in Jahns Sinne umgestaltet, er hat die Eichen pflanzen helfen und heranwachsen sehen, hier war Jahrzehnte lang die Stätte seiner Wirksamkeit. Der schönste Schmuck für diesen Platz wäre unser Denkstein, ein ca. 2 Meter hoher Obelisk von Granit und Syenit, der das in Bronze gegossene Medaillonporträt Bormanns tragen soll und durch eine eiserne Umfassung abgeschlossen werden müsste. Die etwa 1000 Mark  betragenden Kosten sind in unseren Händen und durch den Opfertum unserer Mitbürger aufgebracht. Wir hoffen, dass der geehrte Stadtrat durch einen unseren Wunsch entgegenkommenden Beschluss die Sache fördernd helfen wird.  Döbeln, den 1. Mai 1889 - Der Bormann-Denkstein-Ausschuss - Emil Thallwitz, Vorsitzender

Der Stadtrat hat dann das Denkmal auch in pfleglichen Besitz übernommen. Die Freunde und ehemaligen Schüler Bormanns haben sich selbst mit der Errichtung des Denksteins ein schönes Zeugnis ausgestellt.

C. Schwender - Döbelner Heimatschatz,  Band 6, 1927

Das Bormanndenkmal ist nicht mehr vorhanden, wann es entfernt wurde, ist gegenwärtig nicht bekannt. Sein ehemaliger Standort in der kleinen Grünanlage vor der Bärentalturnhalle ist deutlich erkennbar: die damals vier im Karree gepflanzten Eichen sind heute zu stattlicher Größe herangewachsen, und erinnern auf diese Weise an das Bormanndenkmal.